Mein Ibiza

Eine Lebensreise

 

mare Verlag, Hamburg 2013

253 S., Landkarte, Stadtplan

ISBN 978-3-86648-175-6

 

Mit Ibiza, der legendenumwobenen "weißen Insel", verbindet Jens Rosteck eine nun schon fast fünf Jahrzehnte währende Lebens- und Liebesgeschichte. Sein "Eivissa", das bereits Dutzende von Invasionen verkraften musste, hat nur wenig mit dem Party-Eiland der schicken Schönen und coolen Hipster gemein. Rosteck begreift das Balearen-Idyll als kosmopolitische Stätte der Fantasie, als Sehnsuchtsort und Schimäre. Er zeigt uns ein Paradies für Bilderfälscher und Modepioniere, für Exilliteraten und Aussteiger, für Drogensüchtige und andalusische Gitanos. Und stößt die Tür auf zu Parallelwelten der Diskothekenkultur und des Massentourismus: zu einer Off-Kultur, in der Anarchie, Illusionen und freie Liebe regierten, zum Emigrationsort von Avantgardisten, zu den Bizarrerien einer erotisch-libertinären Miniaturwelt (ausgerechnet zu Franco-Zeiten) und zum kreativen Zentrum einer deutschen Künstlerkolonie.

Rostecks atmosphärische Momentaufnahmen dieser fast surrealen Enklave, in der sich Blumenkinder und Nacktbadende tummelten und Stierkämpfer und Kriegsdienstverweigerer es sich gut gehen ließen, fügen sich zu einem Kaleidoskop alternativer Lebensformen am Mittelmeer. Doch der Autor zieht nicht nur nostalgische Bilanz - vielmehr präsentiert er Ibiza als sinnliches Kontinuum, als stabilen Mythos und alljährlich wiederbelebbaren Kindheitstraum. 

 

„Und dann wende ich mich dem Meer zu. Wo gerade eine glutrote, perfekt geformte Scheibe gravitätisch den Wellen entsteigt. Mein ganz privates ‚Café del Mar’. Neben mir haben sich nur wenige Frühaufsteher und Nachtwanderer eingefunden. Es ist still. Niemand spricht, niemand bringt einen Trinkspruch aus, keine Champagnerkorken knallen. Ich habe alle Zeit der Welt.“

 

„Es war keine geringe Herausforderung, dort an den wellenumtosten, glitschigen Steinen Halt zu finden, unbeschadet ins Wasser zu gelangen und, nach dem Wettschwimmen zu einem großen Felsen, auf dem Möwen brüteten, dann auch unversehrt wieder herauszukommen. Noch dazu seeigelstachelfrei! Aber wir meisterten sie.“

 

 

 

Stimmen und Rezensionen

 

Eine treue spanische Geliebte

Auf eine ganz besondere Reise nahm Jens Rosteck seine Zuhörer am vergangenen Montag mit. Im Rahmen der 35. Duisburger Akzente las der Autor und promovierte Musikwissenschaftler in der Bibliothek an der Düsseldorfer Straße aus seinem aktuellen Buch "Mein Ibiza – eine Lebensreise" und untermalte diese am Klavier mit poetischen Musikminiaturen von Federico Mompou und eigenen Kompositionen, die auf Ibiza entstanden sind.

Mit der drittgrößten Baleareninsel, die er auch als seine treue spanische Geliebte bezeichnet, verbindet Rosteck eine fast fünf Jahrzehnte Lebens- und Liebesgeschichte. Sein Buch ist eine Liebesbekundung, die jenseits aller Stereotypen von Rostecks ganz eigener Verbindung zu der Insel erzählt, die ihn schon früh im Leben mit Sonderlingen, Paradiesvögeln und Käuzen aller Art konfrontierte.

Ibiza lehrte mich, dass 'schräg' oft gleichgesetzt werden kann mit 'faszinierend'. Dass nichts so öde ist wie Normalität, schreibt Rosteck in seinem Buch.

Seine Gäste nahm er mit auf eine Reise durch alle Parallelwelten, mit denen die Insel im Mittelmeer für gewöhnlich in Verbindung gebracht wird: ein Paradies für Schöne und Reiche, Bilderfälscher und Modepioniere, Exilliteraten und Aussteiger ebenso wie für Drogensüchtige und andalusische Gitanos.

All das schilderte er so lebendig, dass die Zuhörer beinahe meinten, leibhaftig dabei gewesen zu sein und die mediterrane Hitze nahezu am eigenen Leib zu spüren vermochten.

Das äußerte sich dann auch in den Fragen, die das Publikum nach der Lesung stellte... Jens Rosteck ließ die begeisterten Gäste teilhaben.

Für diejenigen, die die Insel bereits lieben, war der Abend eine Rückkehr, für alle anderen mit Sicherheit eine Verlockung.

 

Rheinische Post, März 2014

 

 

„Dieser Ort hat mich nie mehr losgelassen.“

Interview mit Jens Rosteck,

geführt von Judka Strittmatter,

in: mareNo. CII (Panamakanal), S. 109

Februar/März 2014