Leben ohne anzuhalten

Jane und Paul Bowles

Eine Doppelbiographie

 

Goldmann Verlag, München 2005

670 S., Photos, Bibliographie

ISBN 3-442-31079-2

 

Jane und Paul Bowles waren zwei charismatische, widersprüchliche und mythenumrankte Autoren – Nomaden, Exzentriker, Suchende, Exilanten. Sie waren zugleich ein unmögliches Paar.
Die großartige Doppelbiographie von Jens Rosteck verschränkt auf faszinierende Weise Leben, Reisen und Schreiben von Jane und Paul Bowles und gibt erstmals Einblick in ihre spannungsvolle Beziehung zueinander.
Dabei gelingt es Jens Rosteck eindrucksvoll, den Mythos Jane und Paul Bowles in all seinen funkelnden Facetten, aber auch in seiner Abgründigkeit nachzuzeichnen und zugleich einer ganzen Ära ein Denkmal zu setzen.

 

Der elegante Dandy und die scharfzüngige Rebellin – Jane und Paul Bowles bleiben eines der faszinierendsten, widersprüchlichsten und rätselhaftesten Autorenpaare des 20. Jahrhunderts. Ihre intensive Verbindung nahm im New York der dreißiger Jahre ihren Anfang, führte das ungleiche Duo auf Reisen nach Mexiko und Mittelamerika, Paris und London und schließlich in das Tanger der Nachkriegszeit, wo sie alsbald Kultstatus genossen. Ihre wechselnden Unterkünfte zwischen Marokko und Sri Lanka avancierten zum Schauplatz mondäner Partys ebenso wie zum Treffpunkt der literarischen Avantgarde: Klassiker der Moderne und Beat-Poeten, aber auch Showstars und Millionäre gingen bei ihnen ein und aus. Doch ihr zur „dream city“ verklärtes Tanger, ihre Wahlheimat und zugleich künstlerisches Paradies der „Expatriates“, hielt auch Gefährdungen bereit: Jane geriet in den Strudel einer zerstörerischen Abhängigkeit und erlag 1973 einer mysteriösen Krankheit. Paul sollte sie um ein Vierteljahrhundert erleben, bevor er als ewiger Exilant 1999 im Alter von 89 Jahren starb.
Jens Rostecks Doppelbiographie gibt erstmals Einblick in die höchst unkonventionelle Beziehung von Jane und Paul Bowles, deren spannungsvoller Verlauf fesselnd nachgezeichnet wird: Wie kam die Beziehung zustande, und was hielt sie am Leben? Von wem gingen wann kreative Initiativen aus, wer war in welcher Situation die treibende Kraft, und wer fing den anderen auf?

 

Leben ohne anzuhalten verschränkt auf faszinierende Weise Leben und Schreiben von Jane und Paul Bowles und gibt Einblick in ihre spannungsvolle Beziehung zueinander.

 

Stimmen und Rezensionen PDF

 

Buch des Monats (Zeitschrift Literaturen, Januar/Februar 2006)

 

„Ein opulentes, sinnliches und sehr wortreiches Buch über ein exzentrisches Paar. Ihre Biographie – spannend, mysteriös und lebendig in Szene gesetzt von Jens Rosteck – das riecht noch einmal nach einem Rausch existentialistischer Träume. Wer immer die Sehnsucht kennt, die Fesseln der Bourgeoisie abzustreifen und gleichzeitig ein Snob zu sein – in diesem Buch kommt er auf seine Kosten.“ (Saarländischer Rundfunk)

 

„Rostecks Buch folgt eher der Logik des Erzählens als der des Erklärens und öffnet sich damit der manchmal erschreckenden Erkenntnis jeder guten Biographie.“ (Spiegel Special)

 

„Jens Rosteck besichtigt zwei schillernde Leben, die miteinander verwoben waren. Spannungsvoll geschrieben, als Reportage aus besonderer Zeit. Zwischen den Orten. Zwischen den Geschlechtern.“ (NDR Info)

 

„Detailliert und materialreich zeichnet der Biograph Jens Rosteck das Leben der nach Bruce Chatwin vielleicht berühmtesten Aussteiger der Welt nach. Ihm gelingt es, den ganzen Wahnsinn plastisch darzustellen, den zwei Menschen bei ihrem verlorenen Gang über die Erde auszuhalten haben, gelingt eine plausible Innenschau der beiden extremen und extrem gegensätzlichen Charaktere. Und auch hier gilt: Les extrèmes se touchent.“ (Deutschlandfunk)

 

„Ein mitreißendes Plädoyer, beider Bücher von neuem zu entdecken. Engagierte, spannende Biographie [und] süffiges Lesebuch.“ (Standard, Wien)

 

„Lesespaß magnifique.“ (marabout.de)

 

 

Prominente Außenseiter-Leben

„Das Schriftstellerpaar Jane und Paul Bowles war so etwas wie das ‚dream-team‘ der angelsächsischen Intellektuellen-Welt des 20. Jahrhunderts. Die neue Doppelbiographie Leben ohne anzuhalten von Jens Rosteck zeigt das Paar als aufgedrehte Kinder ihrer Zeit und gleichzeitig als disziplinierte Arbeiter und präzise Seelenchronisten.

Hätte es das Wort damals schon gegeben, man hätte sie das ‚dream-team‘ der angelsächsischen Intellektuellen-Welt nennen können, den Schriftsteller Paul Bowles, Jahrgang 1910, und dessen sieben Jahre jüngere Frau Jane. Homosexuell der eine, lesbisch die andere, jeder ebenso hoch talentiert wie neurotisch – beide vor allem aber Autoren, deren Romane und Erzählungen auch nach Jahrzehnten keinerlei Patina angesetzt haben.
Ähnliches wünscht man auch Jens Rostecks soeben im Goldmann Verlag erschienenem Buch Leben ohne anzuhalten, immerhin der weltweit ersten Doppelbiographie von Jane und Paul Bowles. Die Chancen, dass dieses flüssig geschriebene und profund recherchierte 700-Seiten-Werk auch in Zukunft gelesen wird, stehen dabei gar nicht schlecht: Einerseits wird die ebenso kühle wie vibrierende Prosa der beiden Bowles' stets aufs Neue Leser finden, andererseits gelingt dem Deutschen Rosteck, der bereits mit Büchern über Oscar Wilde, Lotte Lenya und Kurt Weill auf positives Echo stieß, ein Kunststück, wie man es bisher nur angelsächsischen Biographen zutraute.

Die beiden Weltreisenden, deren Weg vom schrillen New York der frühen dreißiger nach Paris und London, nach Indien und Mittelamerika und schließlich ins mythenbesetzte Tanger der sechziger Jahre führte, werden als aufgedrehte Kinder ihrer Zeit sichtbar und gleichzeitig als disziplinierte Arbeiter und präzise Seelenchronisten, denen die Literatur des 20. Jahrhunderts solche Meisterwerke verdankt wie Janes Roman Zwei sehr ernsthafte Damen oder Pauls Der Himmel über der Wüste, der 1990 von Bertolucci verfilmt wurde.

Zu dieser Zeit aber war Jane Bowles bereits seit 17 Jahren tot – ihr Mann dagegen starb 1999 in seinem marokkanischen Refugium, Held eines Sting-Songs und längst unfreiwilliger Patron einer internationalen Community, der es freilich weniger um die Fronarbeit guten Schreibens denn um die vermeintlich stimulierende Atmosphäre von Sex, Hasch und Mystik ging.

Rosteck beschreibt mit Sinn für atmosphärische Dichte, aber auch mit der nötigen Balance zwischen Klatsch und literaturkritischer Analyse diese zwei prominenten Außenseiter-Leben, die derart leuchteten, dass sie für eine Weile sogar nicht minder berühmte Neben-Trabanten in ihre Umlaufbahn zogen: Truman Capote, Tennessee Williams, William Burroughs, Jean Genet, Tahar Ben Jelloun et tutti quanti.

Ohne akademische Trockenheit, vor allem aber ohne peinliche Heranschmeiß- und Anverwandlungspose hat Jens Rosteck den Lebensroman eines Schriftsteller-Paares geschrieben, das – im Unterschied etwa zu Beauvoir und Sartre – wohl auch im 21. Jahrhundert noch genug Leser und Autoren faszinieren wird.“

(Deutschlandradio Kultur)

 

Wir waren wie zwei Verschworene – Jane und Paul Bowles in einer Doppelbiographie

„Nach Zwei auf einer Insel, seiner ersten Doppelbiographie über Lotte Lenya und Kurt Weill, und dem Oscar-Wilde-Porträt Die Sphinx verstummt legt Jens Rosteck eine weitere grossangelegte Doppelbiographie vor, diesmal über Jane und Paul Bowles, eines der faszinierendsten Schriftstellerpaare des 20. Jahrhunderts. Dabei entwickelt Rosteck nicht nur das Binnenleben dieses ungleichen Paars in kenntnisreichen, anschaulichen Ausführungen, sondern porträtiert auch immer die Geliebten, die Freunde und Eltern der Bowleses mit. Zudem setzt der Biograf ihre Lebensläufe in Relation zur Zeit- und Kulturgeschichte. Insgesamt ist so ein vielschichtiges Buch über zwei Leben entstanden, welche Momente mehrerer Strömungen des 20. Jahrhunderts antizipiert oder mitgeprägt haben; darunter das Dandytum der surrealistischen Pariser und New Yorker Avantgarde der dreissiger und vierziger Jahre, den metaphysisch leer gefegten Himmel des Existenzialismus, das Marokko-Fieber der Beat-Generation und, daran anschliessend, den Orientalismus und die sexuelle Freizügigkeit der Flower-Power-Bewegung.

Spannungsreiche Beziehungen

Rostecks Buch ist nicht nur Neueinsteigern, sondern auch Kennern der Materie zu empfehlen, stellt es doch im deutschen Sprachraum eine wichtige Ergänzung zu den anderen massgeblichen Biographien zu Jane und Paul Bowles dar: zu Paul Bowles’ Autobiographie Rastlos (Without Stopping, 1972), zu Robert Briattes Lebensbeschreibung Paul Bowles – 2117 Tanger Socco (Paul Bowles, 1989) und zu Millicent Dillons umfangreicher Recherche über Jane Bowles Lauter kleine Sünden (A Little Original Sin / The Life and Work of Jane Bowles, 1981). Denn Rosteck führt die Quellen bis in die Gegenwart nach und nimmt eigene Standpunkte ein. So berücksichtigt er unter anderem die kritische Position, die der marokkanische Schriftsteller Mohamed Choukri in Paul Bowles, le reclus de Tanger eingenommen hat. Abwägend, gründlich und dem Ehepaar Bowles keineswegs unkritisch gegenüberstehend, kommt Rosteck zum Schluss:

‚Über weite Strecken liest sich Choukris Elaborat als schonungslose Abrechnung mit dem Mann, dem er so viel zu verdanken hat – hier der gebildete, überlegene Zivilisationsbringer und sein edles Ansinnen, dort der begabte, hierarchisch für alle Zeiten unterlegene ‚edle Wilde‘, dem man mit postkolonialer Attitüde väterlich unter die Arme greift, um selbst Profit aus dem ‚culture clash‘ zu schlagen. Doch Choukri wird den Bowleses mit der Verengung auf ein oder zwei Teilaspekte nicht hundertprozentig gerecht; Pauls Wirken in Marokko lässt sich eben nicht auf ein angeblich raffiniertes Puppenspiel mit zutraulichen, ahnungslosen Einheimischen oder eine mysteriöse patriarchalische Bevormundungstaktik, angewendet auf seine geschundene Ehefrau, reduzieren.‘

Gerade das komplexe Beziehungsmuster dieses Paars beleuchtet Rosteck von verschiedenen Seiten und macht klar, dass die Verbindung zwischen der bekennenden Lesbe Jane und dem gleichfalls primär homosexuellen Paul nur funktionieren konnte, weil beide dem anderen die Freiheit gaben, verschiedene gleichgeschlechtliche Partner zu haben. Die tragende Basis dieser Ehe war aber mehr als ein Arrangement. Eine tiefe platonische Beziehung – nicht ohne Rivalität, ein echtes, aber gewiss nicht immer spannungsfreies Einverständnis. Dem fatalen Hirnschlag von Jane Bowles 1957 in Tanger folgte bekanntlich die unerhörte Passion der stetigen Verschlechterung ihres Zustands bis hin zur völligen Schreibunfähigkeit und definitiven Hospitalisierung in Málaga; am Schluss, bemerkt Rosteck, blieb den beiden nur «das schiere Für-einander-da-Sein als Lebensinhalt», doch es trug bis zuletzt.

Dies verdeutlicht Rosteck, wenn er daran erinnert, dass Paul nach Janes Tod keine Romane mehr schrieb, nicht mehr reiste und über sie sagte: ‚Es gab niemand anderen, mit dem ich lieber zusammen war. Sie verstand jeden Doppelsinn, und wir konnten über absolut alles reden. Wir waren wie zwei Verschworene, aussergewöhnlich stark miteinander verbunden. Ihr Tod war ein furchtbarer Schlag für mich. Ich verlor die Hälfte meiner selbst.‘ Pauls eigener Tod besiegelte 1999 nicht nur eine Ära der Stadt Tanger, sondern auch die letzte Etappe der Geschichte dieses Paars, verfügte er doch testamentarisch die Überführung der sterblichen Überreste seiner Frau ins Familiengrab in Lakemont; dort liegen sie jetzt begraben, an seiner Seite, neben seinen Eltern.

Schlüsselszenen, Nebenschauplätze

Pauls Vater verfuhr äusserst autoritär in der Erziehung seines einzigen Sohns, so hart, dass der Knabe sich eine unzugängliche Gegenwelt schaffen musste, aus der heraus bereits in der Pubertät seine eigene Kunst entstand. Jane litt unter der lastenden Bemutterung durch ihre jüdischen Muhmen, durch die Mutter zumal. In jungen Jahren kam sie für Operationen und Kuren nach Europa, unter anderem übrigens in die Schweiz, und lernte 1934 auf der Rückfahrt nach New York an Deck der ‚Champlain‘ Céline kennen, den Autor der Reise ans Ende der Nacht, des Buches, das sie gerade – welche Koinzidenz! – fasziniert verschlang. Diese Begegnung erweckte in ihr die Schriftstellerin. Rosteck schildert solche Schlüsselszenen eindringlich. Auch die Heirat, die der Dandy Paul Bowles und der quirlige Krauskopf Janie schon fast aus Jux begingen. Oder Pauls frühe Entdeckung Nordafrikas unter dem Einfluss von Gertrude Stein und dann seine endgültige Überfahrt nach Tanger im Jahr 1947; 1948 folgte ihm Jane, schweren Herzens.

Wichtige, zentrale Momente; doch wie angedeutet lässt der Biograph Nebenschauplätze und -figuren nicht ausser acht, etwa Paul Bowles’ Begegnung mit Kurt Schwitters in Hannover oder die Sängerin Libby Holman, Janes langjährige Freundin und Mäzenin. Intensiv, eindrücklich porträtiert Rosteck auch Ahmed Yacoubi, den von Paul geförderten und geliebten Maler und ‚Mundsteller‘ aus Fes, und die Marokkanerin Cherifa, Janes Haushälterin und Geliebte, der nachgesagt wird, sie habe den Hirnschlag ihrer Herrin durch eine schleichende Vergiftung erwirkt. Dabei reflektiert Rosteck die verschiedenen Beziehungen der Bowleses zum Fremden überhaupt: ‚Überspitzt gesagt, hat Paul nur darüber ‹geschrieben›. Sie hat sie wirklich ‹gelebt›, diese Dauerkonfrontation von zwei Wertesystemen und Zivilisationsordnungen.‘

Rosteck gelingen schliesslich erhellende Interpretationen zu Paul Bowles’ Kompositionen und literarischen Arbeiten sowie zu Jane Bowles’ rätselhaftem Werk, dessen Hervorbringung für die Schriftstellerin noch in Zeiten relativer Gesundheit einen qualvollen Prozess bedeutete. Trotzdem war diese Autorin in der Lage, Sätze zu schreiben wie: ‚Ich habe noch nie einen Tag genossen, aber ich höre nie auf in meinem Mühen, Vorkehrungen für das Glück zu treffen.‘ Mit solchen Trouvaillen hat Jens Rosteck seine Doppelbiographie zu Jane und Paul Bowles reich bestückt. Schon deswegen lohnt sich ihre Lektüre.“

(Neue Zürcher Zeitung)

 

Szenen einer Ehe

„Eine bizarre Beziehung. Die beiden amerikanischen Schriftsteller waren homosexuell, lebten meistens mit anderen Partnern gleichen Geschlechts zusammen, reisten unentwegt um die Welt – und führten trotzdem eine Ehe, die ein Leben lang hielt. ‚Bis in den Tod hinein hielten beide zueiander, erwiesen sich unverbrüchliche, seltsam inzestuöse Treue‘, konstatiert Jens Rosteck, der Autor ihrer Doppelbiographie. An den Anfang seines Buches stellt er deshalb die Frage, die sich aufdrängt: ‚Worin bestand die Funktionsfähigkeit dieser Zweierbeziehung? Was hielt sie am Leben?‘, und gibt damit sein Thema vor.

Um es gleich zu sagen: Das Buch gibt keine eindeutige Antwort. Doch genau darin liegt seine Qualität: Es liefert tiefe Einblicke in das Verhältnis der Eheleute zueinander (und da stellt sich als Vorteil heraus, dass die Entfernung zwischen ihnen zu so vielen Briefen Anlass gab), will aber mit all dem keine These belegen. Rostecks Buch folgt eher der Logik des Erzählens als der des Erklärens und öffnet sich damit der manchmal erschreckenden Erkenntnis jeder guten Biographie, dass nämlich das Leben, das sie behandelt, nicht in einem zu begreifenden Muster, sondern einfach so und nicht anders stattgefunden hat.

Eindringlich schildert Rosteck den körperlichen geistigen Verfall von Jane Bowles, die 1973 in einem Pflegeheim in Málaga starb. [Sein] Buch gewinnt dadurch, dass es ausführlich die fast unbekannten Kompositionen von Paul Bowles beschreibt – der Autor ist Literatur- und Musikwissenschaftler – und die Bücher der beiden Bowleses nicht nur biographisch auswertet, sondern auch literaturkritisch vorstellt.

Vor allem aber geling es Rosteck, den Leser für seine Hauptfiguren einzunehmen: Man mag sie lieben, verachten oder bemitleiden, auf jeden Fall blickt man gebannt auf sie mit ihren so heftig durchlebten Widersprüchen.“

(Spiegel Special)

 

Zur Legende wurden sie nur gemeinsam

„Als Paar waren sie unwahrscheinlich und doch lebenslang miteinander verheiratet – die homosexuellen Autoren Jane und Paul Bowles. Ulrich Baron ist sehr angetan von Jens Rostecks Paar-Biographie über eine besondere Spielart ehelicher Liebe.

– Buch des Monats  –

Wie eine Paarbiographie an einem sehr gemischten Doppel beides zeigt – einen Mann, der sich selbst überlebt, und eine Frau, die vor die Hunde geht...

Höhen und Tiefen dieser Beziehung werden durch die sparsamen, aber gut ausgewählten Illustraionen von Rostecks faszinierender Doppelbiographie schlaglichtartig beleuchtet.

Am Ende seiner bewegenden Doppelbiographie schreibt Jens Rosteck ein Epitaph auf Paul, das sich auf den gemeinsamen Grabstein beider bezieht. ‚Er, dem jegliche physische Nähe zuwider war, teilt nunmehr wenige Quadratzentimeter mit der einzigen wichtigen Frau in seinem Leben. Das kann man eine Spielart der Liebe nennen.‘“

(Literaturen)

 

„Es ist ein Buch, in dem man sich verlieren möchte – assoziativ, abgründig amüsant und lehrreicht. Obwohl der deutsche Literatur- und Musikwissenschaftler Jens Rosteck in seiner Doppelbiographie schon mal Ehrgeiz in Informationsfülle entwickelt.

Rosteck nimmt den Leser mit auf eine Weltreise, einen ‚fliegenden Teppich‘, wenn er das Abenteuerleben eines der exzentrischsten Künstlerpaare des 20. Jahrhunderts beschreibt.

Jens Rosteck erklärt die fatale Affinität zwischen den beiden Feingeistern, die weder mit- noch ohne einander sein konnten, mit ihrer tiefen Verunsicherung. Zwei unglückliche Einzelkinder spielten Königskinder.“

(az, München)